Präventionsangebote

Darmkrebsvorsorge

Dr. med. Thomas Suermann
Dr. med. Thomas Suermann

Darmkrebs ist eine der häufigsten Krebsarten in Deutschland mit 73.000 Neuerkrankungen und 27.000 Todesfällen pro Jahr. In dieser Beziehung sind die Deutschen in der europäischen Rangliste Europameister. Vor diesem Hintergrund kommt der Prävention des Dickdarmkrebses größte Bedeutung zu. Vorläufer des Dickdarmkrebses sind so genannte Polypen im Dickdarm. Sie benötigen im Schnitt etwa 10 Jahre von der Entstehung bis zum Umschlagen in einen bösartigen Tumor. Polypen lassen sich mittels einer Darmspiegelung (Coloskopie) entdecken und auch gleichzeitig entfernen. Durch frühzeitige Erkennung und gleichzeitiger Entfernung von Polypen kann die Entstehung von Krebs verhindert werden. Polypen und Darmkrebs in einem frühen Stadium verursachen keine Beschwerden. Wenn von Seiten des Dickdarms Symptome wie Blutnachweis im Stuhl oder plötzliche Veränderungen des Stuhlgangs auftreten, sind diese Symptome häufig schon Zeichen eines fortgeschrittenen Krebsstadiums. Im fortschreitenden Alter erhöht sich das Darmkrebsrisiko. Spätestens ab dem vollendeten 55. Lebensjahr sollte jeder Mensch an der Darmkrebsvorsorge teilnehmen. Sollte ein familiär erhöhtes Risiko bestehen (z. B. wenn Vater oder Mutter an einem Dickdarmkrebs erkrankt sind) sollte die Darmkrebsvorsorge ggf. noch früher beginnen.
Die bei vielen noch immer bestehenden Ängste vor einer Darmspiegelung sind unbegründet. Mit einer begleitenden kleinen „Schlafspritze“ wird die Darmspiegelung problemlos ertragen. Auch die heute verwendeten Maßnahmen zur Reinigung des Dickdarms in Vorbereitung einer Darmspiegelung sind im Vergleich zu früher wesentlich besser verträglich. Die von manchen Patienten verlangte so genannte virtuelle Coloskopie (Darstellung des Dickdarms mittels Computertomographie oder Kernspin) kommt auch nach den Empfehlungen der Fachgesellschaften heute nur als Ersatzmaßnahme in Frage, wenn eine endoskopische Darmuntersuchung technisch nicht möglich ist. Zudem haben beide Ersatzmaßnahmen den Nachteil, dass eine ggf. notwendig werdende Entfernung eines Polypen dann doch eine konventionelle Darmspiegelung nach erforderlich machen, zudem ist mit der Computertomographie des Dickdarms eine erhebliche Strahlenbelastung verbunden. Dickdarmkrebs hat in den letzten Jahren erheblich an Häufigkeit zugenommen. Dies hängt neben der genetischen Disposition (Auftreten von Darmkrebs in der Familie) in
erster Linie mit unserem Lebensstil zusammen. Hierzu gehört Bewegungsmangel (viele Bundesbürger gehen heute nicht mehr als 600-800 Meter täglich), einseitige Ernährung mit viel rotem Fleisch und wenig Ballaststoffen. Aber auch der
weit verbreiteter Nikotin – und Alkoholkonsum sind erhebliche Risikofaktoren für das Entstehen von Darmkrebs (Darmpolypen treten bei Rauchern dreimal häufiger auf als bei Nichtrauchern). Auch das Übergewicht spielt bei der Entstehung verschiedener Krebsarten, so auch des Dickdarmkrebses eine große Rolle.
Zusammenfassend ist festzustellen, dass gesunder Lebensstil mit regelmäßiger körperlicher Aktivität, ausgewogene Ernährung mit viel Ballaststoffen, Gemüse und Obst sowie Verzicht auf Nikotin und Reduzierung des Alkoholgenusses eine wichtige Voraussetzung zur Reduzierung des Darmkrebsrisikos darstellen.
Die effektivste Prävention vor Darmkrebs ist es, wenn gutartige Darmpolypen rechtzeitig entfernt werden. Aber auch wenn bei einer Darmspiegelung ein fortgeschrittener Darmkrebs entdeckt wird, gibt es heute dank neuer individualisierter Therapieoptionen noch Chancen auf Heilung.

Hautkrebsvorsorge

Dr. med. Gesine Reh
Dr. med. Gesine Reh

Durch vermehrte Sonneneinstrahlung hat die Häufigkeit von Hautkrebserkrankungen in den letzten Jahrzehnten deutlich zugenommen.
Durch frühzeitiges Erkennen von bösartigen Hautveränderungen und deren Entfernung ist die Erkrankung heilbar.
Aus diesem Grund hat jeder gesetzlich versicherte Patient ab 35 Jahren seit 2008 alle 2 Jahre Anspruch auf eine sog. Hautkreebs-Screening Untersuchung.
Man unterscheidet zwischen dem sog.“weißen“ und dem „schwarzen“ Hautkrebs. Der weiße Hautkrebs ist weniger gefährlich, da sich nur sehr selten Metastasen bilden, breitet sich aber kontinuierlich aus und kann zu Problemen und Beschwerden am Ort der Ausbreitung führen. Daher sollten auch diese Hautveränderungen entfernt werden.
Der schwarze Hautkrebs (malignes Melanom) ist der gefährlichste Hautkrebs, da er auch in anderen Organen Metastasen bilden kann.
Dieser kann aus Pigmentzellen der Haut neu oder aus Muttermalen entstehen.
Bei der Hautkrebs Vorsorgeuntersuchung wird die komplette Haut von Ihrem Hausarzt oder Hautarzt betrachtet.
Dabei werden Pigmentflecke nach der sog. ABCDE-Regel (Asymmetrie, Begrenzung, Color, Durchmesser, Erhabenheit/Entwicklung) beurteilt und das individuelle Hautkrebsrisiko ermittelt.
Finden sich hierbei auffällige Veränderungen, so überweist der Hausarzt den Patient weiter zu einem Spezialisten (Hautarzt), der dann entscheidet, ob der Fleck operativ entfernt werden muss.
Sollten Sie an sich das Auftreten neuer Pigmentflecken nach dem 30. Lebensjahr bemerkt haben, sollten Sie den untersuchenden Arzt darauf hinweisen. Nach dem 30. Lj. Sollten keine neuen Leberflecken mehr auftreten.
Häufig werden Leberflecken(Naevi) mit den sog. Alterswarzen und Altersflecken verwechselt, auch hierüber kann der Hausarzt bei der Vorsorgeuntersuchung aufklären.
Durch regelmäßige Teilnahme an der Hautkrebsvorsorge können Sie sich vor dieser Krebsart mit ihren teilweise ernsten Folgen schützen.

Gesundheitsuntersuchung

Dr. med. Joachim Gatz
Dr. med. Joachim Gatz

Die Gesundheitsuntersuchung gehört zu den präventiven Kassenleistungen. Sie kann von Allgemeinärzten, Internisten und Ärzten ohne Gebietsbezeichnung (praktischen Ärzten) durchgeführt werden. Erkundigen Sie sich bei den Ärzten Ihres Vertrauens , ob sie diese Leistung anbieten.
Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten der Gesundheitsuntersuchung bei Männern und Frauen vom 36. Lebensjahr an.
Diese Untersuchung dient der Früherkennung solcher häufig auftretenden Krankheiten, die wirksam behandelt werden können und deren Vor- oder Frühstadium durch diagnostische Maßnahmen zu erkennen sind. Besonderes Augenmerk wird auf die Früherkennung von Herz-Kreislauferkrankungen u. Nierenerkrankungen sowie des Diabetes mellitus gelegt. Es sollen mögliche Gefahren für die Gesundheit der Patienten durch Erkennung und Behandlung abgewendet werden. Dabei sollen durch den untersuchenden Arzt frühzeitig gesundheitsschädigende Verhaltensweisen korrigiert werden. Der Arzt wird das individuelle Risikoprofil des Patienten ansprechen und auf Grund der Untersuchung mögliche Auswirkungen im Hinblick auf die weitere Lebensgestaltung erörtern.
Die Patienten haben alle 2 Jahre Anspruch auf eine ärztliche Gesundheitsuntersuchung.
Sinnvoll ist häufig eine Kombination der Gesundheitsuntersuchung mit der Krebsvorsorge und dem sog. Hautkrebsscreening.

Inhalte der Gesundheitsuntersuchung
Die ärztlichen Maßnahmen zur Früherkennung von Krankheiten umfassen folgende Leistungen:
Anamnese
Erhebung der Eigen-, Familien- und Sozialanamnese, insbesondere Erfassung des Risikoprofils
Klinische Untersuchung
Es wird ein sog. Ganzkörperstatus erhoben
Laboratoriumsuntersuchung
Urinuntersuchung
Blutuntersuchung des Gesamtcholesterins und der Glucose

Falls es zur Diagnosefindung erforderlich erscheint, weitere Untersuchungen wie z.B. EKG, Ultraschall usw. oder weitere Laboruntersuchungen durchzuführen, wird Ihnen Ihr Arzt diese vorschlagen und gemeinsam mit Ihnen entscheiden.

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